Bildung und Gesundheit im Landkreis Wittenberg

Bildung und Gesundheit im Landkreis Wittenberg

Aufgeregtes kleines Schulmädchen, das zurück zur Schule geht
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Zukunftsfähiger und gesunder Landkreis

Der Landkreis Wittenberg ist bei Betreuungs- und Bildungsangeboten gut aufgestellt. Eine Herausforderung wird die Sicherung dieser Infrastruktur angesichts rückläufiger Kinder- und Schülerzahlen nach 2025 sein. Deshalb wird im Konzeptentwurf das Ziel der Sicherung von wohnortnahen Schulangeboten auf die Agenda gesetzt und verbunden mit der Forderung einer digitalen Bildung an allen Schulstandorten.

Nicht nur in Zeiten der Corona-Pandemie steht das Thema Gesundheit ganz oben. Eine umfassende Gesundheitsförderung wird immer mehr zum Anliegen der Menschen. Das IREK schlägt demnach eine integrierte Gesundheitsstrategie mit Maßnahmen zur Prävention und zur Gesundheitsförderung vor. 

Wohnortnahe Schulen

Beim Umfang und der Breite der vorschulischen Betreuungsangebote zählt der Landkreis bundes­weit zu den TOP 5 und damit zu den Spitzenreitern. Auch das ausdifferenzierte Schulangebot mit 53 allgemeinbildenden Schulen ist ein großes Plus. Im Grund- und Realschulbereich ist weitgehend wohnortnah präsent. Ein Ziel des Konzeptes ist die Sicherung von wohnortnahen Schulangebote.

Digitalisierung der Schulen

Digitale Kompetenz wird als notwendige Qualifikation gesehen, da sie die künftigen Chancen und Teilhabemöglichkeiten stark mitbestimmt. Breitbandanschlüsse, Medienentwicklungspläne und entsprechende digitale Ausstattungen sowie effiziente Lösungen für die IT-Administration stehen im IREK auf der Vorschlagsliste der Maßnahmen.

Als übergreifendes Projekt wird ein Fortbildungsprogramm Digitales vorgeschlagen. Alle Führungskräfte in Wirtschaft wie Verwaltung, alle Betreuungs- und Lehrkräfte benötigen einen digitalen Führerschein und eine kontinuierliche Fortbildung ihrer diesbezüglichen Kompetenzen.

Zweiter Bildungsweg

Schwieriger ist die Lage im Landkreis Wittenberg in Bezug auf Angebote für den zweiten Bildungsweg, mit denen auch nach einem Schulabgang die Mittlere Reife oder das Abitur nachgeholt werden können.

Zudem soll der regionale Zugang zu Hochschulangeboten durch neue Optionen besser gestaltet werden. Ziel ist es, jungen Menschen auch ohne kompletten Umzug in die Zentren den Hochschulzugang zu ermöglichen. In diesem Zusammenhang soll die Berufsschule als Weiterbildungszentrum für wichtige Berufe gestärkt werden. Ebenso ist an Kooperationen mit Hochschulen gedacht.

Bedeutung von zugewanderten Personen

In Bereichen wie IT, Handwerk, Pflege, Betreuung und anderen besteht Fachkräftemangel, der nicht allein aus der Region gedeckt werden kann. 60 Prozent aller Zugewanderten kommen aus Europa, 32 Prozent aus Asien und knapp 8 Prozent aus Afrika. Die Integrationsangebote im Sprachsektor und die Bildung mit gesellschaftlicher Teilhabe sind auf einem zufriedenstellenden Niveau, werden gegenwärtig aber über Projektförderungen abgedeckt.

Künftig, so der Vorschlag aus dem IREK, müssen diese als Regelangebote gestaltet und finanziert werden. Personen ohne Rechtsanspruch brauchen einen leichteren Zugang zu Sprachkursen, und die Integration zugewanderter Familien muss durch Bildungsangebote besser begleitet werden.

Gesundheitsförderung

Nicht nur in Zeiten der Corona-Pandemie steht das Thema Gesundheit ganz oben. Eine umfassende Gesundheitsförderung wird immer mehr zum Anliegen der Menschen. Der Landkreis hat bei vielen Krankheiten mit über 90 % der Bevölkerung gute Impfquoten im Vergleich zu anderen Regionen in Sachsen-Anhalt. Anders sieht es bei den Krankenständen z.B. der Erwerbstätigen aus. So hält der DAK-Gesundheitsreport hier einen Anteil von 5,7 % fest. Landesweit liegen nur der Salzlandkreis, die Stadt Dessau-Roßlau und der Landkreis Anhalt-Bitterfeld mit 5,9 % noch darüber. Nahezu jeder Siebente erkrankt im Landkreis an Diabetes II. Als Risikofaktoren hierfür wie für einen erheblichen Teil der anderen Erkrankungen hat die AOK neben familiärer Vorbelastung Bewegungsarmut, ungesunde Ernährung, Fettleibigkeit und Rauchen ermittelt.

„Ein koordiniertes Vorgehen auf kommunaler und kreislicher Ebene bei der Gesundheitsförderung“ regt Sabrina Lippe an. Die Referentin der Landesvereinigung für Gesundheit Sachsen-Anhalt nennt als Beispiele Initiativen wie das „Bündnis Gesundheit” in Leipzig oder die Aktion „Bernburg bewegt”. Alle verbinden Bewegungs-, Entspannungs- und Ernährungsangebote.

Integrierte Gesundheitsstrategie

Das IREK schlägt demnach eine integrierte Gesundheitsstrategie mit Maßnahmen zur Prävention und zur Gesundheitsförderung vor. Ein Netzwerk „Gesunder Landkreis Wittenberg” mit einer Koordinierungsstelle soll bedarfsgerechte Angebote entwickeln und so aufeinander abstimmen, dass diese möglichst wohnortnah in den Kommunen zugänglich sind.

Vorschläge finden sich auch für die Weiterentwicklung der medizinischen Grundversorgung mit Ärzten in den Zentralorten. Weiter sind Gesundheitszentren an robusten Standorten und ergänzende Versorgungslösungen mit Fahrdiensten, Telemedizin und Assistenzprogrammen auf der Projektliste verankert.