Am Mittwoch, 11. Dezember 2024, wurde der Erweiterungsbau der Feuerwehrtechnischen Zentrale (FTZ) des Landkreises Wittenberg in einer feierlichen Zeremonie an den Fachdienst Brand- und Katastrophenschutz und Rettungswesen übergeben. In seiner Rede hob Landrat Christian Tylsch die Bedeutung dieser Investition hervor und betonte, dass jeder Cent, der in die Erhöhung der Einsatzbereitschaft und die Ausbildung der Feuerwehren und Katastrophenschutzeinheiten fließe, gut investiertes Geld sei.
Die Erweiterung der FTZ stellt mit Gesamtkosten bis jetzt von 5,4 Millionen Euro einen entscheidenden Schritt in der Modernisierung der Infrastruktur des Landkreises dar. Zu den wichtigen Neuerungen zählen eine Atemschutzwerkstatt mit modernster Ausstattung, darunter Schwarz-Weiß-Trennung und eine Be- und Entlüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, sowie ein Pumpenprüfstand mit einer Kapazität von bis zu 6.000 Litern pro Minute.
Auch zwei Netzersatzanlagen wurden installiert, um im Krisenfall eine sichere Stromversorgung zu gewährleisten. Eine neue Photovoltaikanlage reduziert den Energieverbrauch und unterstreicht den Fokus auf Nachhaltigkeit. Darüber hinaus wurden die Prüfplätze und die allgemeine Infrastruktur erheblich erweitert, etwa durch neue Anschlüsse für Regenwasser und Strom sowie einen zusätzlichen Hallenteil.
Landrat Tylsch betonte, dass diese Einrichtung nicht nur die Arbeitsbedingungen für die Mitarbeitenden der Feuerwehr verbessere, sondern auch einen Beitrag zur Resilienz des gesamten Landkreises leiste. Die neuen Möglichkeiten zur Übung und Weiterbildung, beispielsweise durch die modernisierte Atemschutzübungsanlage, stärken die Einsatzbereitschaft erheblich. Externe Organisationen wie Werk- und Betriebsfeuerwehren sowie das Technische Hilfswerk profitieren ebenfalls von den erweiterten Serviceangeboten.
Die Bauphase stellte jedoch alle Beteiligten vor große Herausforderungen. Während der laufende Betrieb der FTZ aufrechterhalten wurde, erschwerten Baulärm und Staub die Arbeit. Besonders komplex gestalteten sich die Abbrucharbeiten, da ein Schadstoffgutachten hohe Sicherheitsvorkehrungen erforderte. Gleichzeitig wurde ein kreisweit einheitliches Hygienekonzept implementiert, um den Schutz der Einsatzkräfte vor Kontaminationen zu verbessern und Feuerkrebs zu vermeiden.
Die Modernisierung der FTZ bietet nun nicht nur realistische Übungsmöglichkeiten, sondern erleichtert durch neue Lager- und Tauschsysteme sowie eine Kleiderkammer die Arbeitsabläufe der Feuerwehr. Die Fortschritte kommen somit direkt den Feuerwehren des Landkreises zugute und stärken auch die überregionale Zusammenarbeit mit anderen Organisationen.
Für die Zukunft stehen weitere Arbeiten an. Die Außenanlagen müssen fertiggestellt und die Schlauchwaschanlage umgebaut werden. Zudem sollen energetische Optimierungen durchgeführt werden, darunter eine moderne Heizzentrale mit Wärmepumpe und Gaskesselanlage.
Zum Abschluss dankte Landrat Tylsch allen Beteiligten für ihre engagierte Arbeit. Dazu gehörten der Fachdienst Gebäude, Liegenschaften und Schulverwaltung für die Planung und Umsetzung, der Fachdienst Brand- und Katastrophenschutz und Rettungswesen für die Aufrechterhaltung des Betriebs während der Bauphase sowie die beteiligten Baufirmen und Planer für ihre Flexibilität angesichts von Materialengpässen und steigenden Kosten.
Abschließend sagte er: „Lassen Sie uns diesen Moment gemeinsam feiern und dabei nach vorn blicken. Die Herausforderungen mögen nicht weniger werden, aber mit Einrichtungen wie dieser sind wir besser darauf vorbereitet.“