Mitteldeutsche Zeitung – 13.11.2019
…Auf Weltreise ist Michael Marinov am Sonntag gegangen und hat eine große Menschentraube im Stadthaus sowie das Paul-Gerhardt-Orchester der Kreismusikschule Wittenberg mitgenommen. Die Reise haben alle natürlich nur musikalisch unternommen, wobei Marinov den Kurs vorgab, das Orchester mit seinen Solisten das Publikum unterhielt und die Zuhörer diese Reise offensichtlich gern gebucht haben. Als Reiseführer offerierten die beiden Gymnasiasten Julia Kempa und Leonard Schneider das Programm.
Talente unterwegs
Marinov freute sich darüber, dass er mittlerweile so viele begeisterte und talentierte Mitstreiter gefunden hat. Auch zeigte er sich stolz, dass an diesem Tag viele neue junge Musiker ihr Debüt in den Reihen des Orchesters gaben. Anna Herzer, Vivien-Ernestine Müller, Mara Lena Masser, Emma-Sophie Natho, Maja Kresser, Karl Jonathan Schulz und Julius Ludwig heißen die jungen Eleven, die das Orchester mit ihrem Einsatz bereicherten. Unter den Jungen finden sich vielseitig talentierte Musiker, die nicht nur ein Instrument spielen, sondern sogar zwei oder drei.
Eröffnet wurde die musikalische Tour mit einer Stunde der Klassik, von Venetien ging es über Österreich und Finnland nach Ungarn. Es erklangen Stücke von Vivaldi, Mozart und Brahms. Alexandra Anders brachte die Arie des Cherubino aus „Die Hochzeit des Figaro“ zu Gehör und Michel Kautzsch überzeugte am E-Piano mit „Granen“ des finnischen Komponisten Jean Sibelius.
Auch wenn die beiden jungen Musiker ihr Studium in Berlin bzw. in Dresden begonnen haben, wollen sie der Musik und dem Paul-Gerhardt-Orchester treu bleiben. Beschlossen wurde der erste Teil dann durch den Konzertmeister Michael Marinov mit dem Stück „Herbstgold“ von Giovanni Brusso.
Unterstützt wurden alle drei Solisten von einem mittlerweile auf 39 Musiker angewachsenen Orchester. Man kann sich kaum vorstellen, dass es größtenteils aus Laienmusikern besteht.
Nach der Pause ging die Reise weiter von Spanien über Argentinien und Russland nach Budapest, wo man „Die Juliska aus Budapest“ kennenlernen konnte, gesungen von Kristina Ackermann. Schließlich reiste die Gesellschaft in die Welt des Films. Das musikalische Motiv aus den Filmen um den Zauberlehrling Harry Potter führte in eine Welt der Geschichten ein. So wollte die sechsjährige Anna Vazna wissen, „Willst du einen Schneemann bauen“, aus dem beliebten Disney-Film „Die Eiskönigin“. Bernice Schulze schlüpfte in die Rolle der jungen Kaiserin Elisabeth und erzählte Harald Heinrich davon, dass sie gern einmal „Wie du“ sein würde.
Mit „Strangers in the Night“ brillierte Isabel Sowa gesanglich auf der Bühne, bevor Gesangsschüler aus der Klasse von Virginia Weidlich den Titel aus dem Disney-Klassiker Aristocats „Katzen brauchen furchtbar viel Musik“ interpretierten.
Mitreisende gesucht
Sehr zufrieden von der Reise zurückgekehrt, schwärmte Marinov nicht nur von dem wunderbaren Gefühl des gemeinsamen Auftritts, sondern vom Spaß und der Leidenschaft, die er bei den Proben immer wieder erlebt. Auch wenn solche großen Konzerte ihn eine Menge Zeit und Kraft kosten, die er in das Aufbereiten von Noten und die zahlreichen Proben investiert, möchte er diese Arbeit nicht missen, versicherte Marinov. Wer ein Instrument spiele, sei eingeladen mitzumachen. …