Super Sonntag – 22. August 2010 (Auszug)
Percussions-Projekt der Kreismusikschule feiert zehnten Geburtstag
…Das Projekt hat sich zu einer Erfolgsgeschichte entwickelt, dabei waren die Anfänge recht schwierig. “Alles begann 1998 in einem verstaubten Keller des Musikschulbezirkes Gräfenhainichen”, erinnert sich Bernd Sauerwald, Chef der “Kellerasseln”. Bescheidene sechs Quadratmeter standen zur Verfügung, groß genug für zwei kleine, aber enthusiastische Jungs, die sich auf selbst gebastelten Instrumenten, darunter Büchsen und Keksdosen, im Trommeln übten.
“Als wir dann fünf an der Zahl waren, beanspruchten wir den gesamten Kellerraum und bekamen die ersten Instrumente vom Verein für Musik und Kultur der Stadt Gräfenhainichen gesponsert“, berichtet Sauerwald, der zu diesem Zeitpunkt noch nebenberuflich als Musiklehrer arbeitete und zusätzlich kostenlosen Unterricht im Jugendclub gab. Mittlerweile beanspruchten die Trommler zwei Kellerräume, damit war der Name für das Ensemble vorgegeben: In jedem Keller sind Asseln, also “Kellerasseln”, wie sich das Projekt seit 2000 offiziell nennt. Im Dezember 2001 stellte sich das Ensemble erstmals der Öffentlichkeit vor, der Zuspruch war enorm und 2003 gab das Ensemble sein erstes mehrstündiges Konzert mit sechs Drum-Sets auf der Bühne und vielen Gastmusikern. Es folgten Auftritte bei Musikschulkonzerten, Sachsen-Anhalt-Tagen, Musikschultagen des Landes Sachsen-Anhalt, bei den Hofkonzerten in Wittenberg, vielen Kulturevents in anderen Städten und sogar in der Arena von Ferropolis vor 2.000 begeisterten Zuschauern. “In den vergangenen zehn Jahren wurde eine sehr gute kontinuierliche Arbeit geleistet, wobei der Spaß an der Musik nie zu kurz kam”, lobt Markus Biedermann, Direktor der Kreismusikschule Wittenberg. Dank der Erweiterung durch eine Band sind die “Kellerasseln” aus der Musikszene im Territorium nicht mehr wegzudenken. Diese tolle Entwicklung wurde nun von mehreren Sponsoren honoriert: Es gab rund 25.000 Euro für die Abschaffung (…natürlich ist gemeint “Anschaffung” – Anmerkung der Kreismusikschule Wittenberg…) von Instrumenten, unter anderem Glockenspiele, Vibraphone, Xylophone, Marimbas sowie ein so genanntes Samba-Orchester, tragbare Percussion-Instrumente, die sich auf Grund ihrer speziellen Akustik für Open-Air-Auftritte eignen. Pünktlich zum zehnjährigen Jubiläum wird sich auch die räumliche Situation ändern. Aus Mitteln des Konjunkturpaketes des Bundes wird das Musikschulgebäude in Gräfenhainichen komplett saniert und die “Kellerasseln” bekommen zwei schallisolierte Räume in der ersten Etage. “Unseren Namen behalten wir natürlich”, betont Sauerwald, der inzwischen bei der Kreismusikschule als hauptberuflicher Musiklehrer arbeitet.
“Kellerassel” darf sich nur nennen, wer umfangreiche Prüfungen im Spiel nach Noten und in der Improvisation bestanden hat, dann erst gibt es das begehrte T-Shirt mit dem “Kellerassel”-Aufdruck. Auch die alten “Kellerasseln” schauen immer mal vorbei und halten den Kontakt zur Gruppe, das gilt auch für das Ehrenmitglied Deddo Lehmann, der sich als Beigeordneter des Kreises sehr für die Förderung des Ensembles einsetzte und schon mit den Trommlern zusammen musizierte. Heute ist Lehmann Kurdirektor von Bad Schmiedeberg.
Zum ersten Konzert am 28. August, ab 12 Uhr auf der Freilichtbühne in Gräfenhainichen, haben sich alle ehemaligen und aktiven “Kellerasseln” angesagt, es ist gewissermaßen ein Familientreffen.
Unterstützt wird das Ensemble von Gruppen wie “Sweetest Revenge”, die sich gerade erst für das Finale der besten Nachwuchsbands in Berlin qualifiziert haben sowie die “Max Demian Band”. Für Essen und Trinken ist gesorgt, der Eintritt ist frei und die Party dauert bis Mitternacht.
Das Gala-Konzert zum Jubiläum ist am 4. September, 19.30 Uhr, im Phönix, womit zugleich die neue Spielzeit in der Wittenberger Theaterwelt eröffnet wird.
Die “Kellerasseln”-Minis begrüßen das Publikum mit afrikanischen Rhythmen. “Wir wollen in diesem Konzert zeigen, wie vielfältig Percussion ist, die Bandbreite reicht von Latinmusik über Jazz, Rock und Pop bis hin zur Klassik” erklärt Sauerwald. Unter anderem erklingen Beispiele aus der Rhythmik-Schule, Eigenkompositionen der 27 Mitglieder umfassenden Konzert-Formation der “Kellerasseln”, eine Percussion-Suite sowie der Teufelstanz von Santana.…
Anmerkung der Kreismusikschule vom 01. Dezember 2010: Bilder von den Konzerten ab jetzt in der Galerie.